“So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft.” (Lk 2, 4) Diesen beschwerlichen Weg mussten Maria und Josef äußerlich von Nazareth nach Bethlehem zurücklegen. Dabei wurden sie innerlich auf Christus Kommen vorbereitet. So kam er ihnen täglich immer näher. Josef wurde immer mehr in der Aufgabe vertraut, Maria und das Kind zu schützen. Sie trug ihn in sich und verband sich somit immer intensiver mit ihm. Somit hatten beide ihr eigenes Kreuz auf diesem Weg selbst zu tragen. Es war das tägliche Wachsen der Bewusstwerdung ihrer großen bevorstehenden Aufgabe, das Christuskind zu schützen. Denn sie hatten den Erlöser der Welt bei sich. Und dies erforderte die größte Achtsamkeit.
Das Äußerliche ist immer in Resonanz mit dem Inneren. Äußerlich war es der Weg von Nazareth zur Geburtsstadt von Josef. Auf diesem Weg wurde die Verbundenheit zwischen Maria, Josef und dem Kind täglich immer tiefer und vertrauter. Maria vertraute Josef, dass er sie und das Kind beschützten würde. Josef vertraute darauf, dass Maria den Erlöser in sich trug. So mussten sich beide aneinander vertrauen. Dabei kam Christus ihnen beiden jeden Tag ein Stückchen näher. So war es ein kontinuierliches Zusammenwachsen einer neuen Familie bis zu dem Zeitpunkt, als dann Christus das erste Mal in die Welt kam. Also selbst das auserwählte Paar musste alle Strapazen auf sich nehmen, um eine wahre Familie zu werden.
In Betlehem angekommen, wurden sie von den Menschen abgewiesen. Niemand hatte eine Bleibe für sie und so mussten sie schließlich abseits der Menschen einen Unterschlupf auf dem Feld suchen. Dort gab es nur Tiere und die freie Natur. Christus wurde also von Anfang an von den Menschen abgelehnt und nicht als das erkannt, was er ist. Die einzigen, denen er willkommen war, waren die freie Natur, die Tiere und die Hirten des Feldes. Es waren die einfachen Menschen, genauso bescheiden, wie Maria und Josef.
Als Christus in der Krippe geboren ward, erschien ein Engel Hirten in der Nähe, die dort ihre Schafe auf dem freiem Feld hüteten. Der Bote klärte sie darüber auf, dass der Heiland geboren sei und sie dies in die Welt bringen sollten. So begaben sie sich auf denWeg. Gleichzeitig kamen Sterndeuter aus dem Osten, die am Himmel einen großen Stern funkeln sahen. Sie folgten ihm, weil sie wussten, dass dieser zum Erlöser führen würde. Alle also, die dafür offen waren, folgtem demWeg zu Christus in der Krippe. Sie hörten den Ruf , verstanden die Zeichen am Himmel und folgten dem nach. Im Stall erkannten sie ihn, als den Erlöser und huldigtem ihm. Die Botschaft lautet also, wir alle müssen uns auf denWeg nach Betlehem machen, um dort Christus zu empfangen. So ist es für alle, die sich auf diesenWeg begeben, einWeg dem Göttlichen zu vertrauen und zu folgen.
Gott macht also bei seinen auserwählten Kindern keine Ausnahme, die einen großen Auftrag für ihn zu erledigen haben. Im Gegenteil, er bürdet ihnen sehr große Herausforderungen auf, die sie zu meistern haben. So müssen sie allmählich alles Weltliche hinter sich lassen, Wege der Einsamkeit und Verlassenheit beschreiten, von Menschen verstoßen, abgelehnt und belächelt werden, mutig sein, Neues zu beginnen, beharrlich den Weg zu verfolgen und sogar bereit zu sein, ihr Leben dafür zu opfern. Diese Prüfungen kommen allmählich, je nach Aufgabe durch den Ruf Gottes zu dem Menschen, um seinen Kindern zu dienen.
Unser Lebensweg ist also keinWeg, das Weltliche zu meistern, sondern sich dem überirdischen göttlichemWeg zu öffnen, ihn zu deuten und ihm vertrauensvoll zu folgen, auch wenn dies mit Trennung vom Alten einhergeht.Wer sich dem Göttlichem öffnen will, muß das weltlich Vertraute loslassen.
Maria und Josef dienen uns also als Vorbild, die alteWelt hinter sich zu lassen, Gott vollkommen zu vertrauen und ihm in Allem zu folgen, was seinWille ist. Sie zeigen uns, was eine Familie ausmacht. Ein jeder erfüllt seine von Gott gegebene Aufgabe und sorgt sich für den anderen. Maria und Josef erfüllten ihre Aufgaben immer mehr und waren stets bereit, Gott und so allen Kindern Gottes zu dienen. Denn der Erlöser kam in erster Linie für die Menschheit in dieseWelt. Sie gaben sich also Gott vollkommen hin und folgten stets seinem Ruf, egal wohin er sie führte.
1. Beschäftige Dich zuerst mit Deinem Inneren im Herzen. Das ist es, was Dich ausmacht.
2. Folge nie den Menschen, denn dann folgst Du nur dem Menschlichem.
3. Folge dem göttlichem Ruf und Du kannst sicher sein, richtig anzukommen.
1. Das Äussere folgt dem Inneren.
2. Je mehr man im Inneren trägt, desto mehr Schätze kann man nach Außen bringen.
3. Wer klug ist, findet sich im Inneren und meidet das Äussere der Welt.
Es ist immer wieder wichtig, zu reflektieren, wo wir stehen und was wir benötigen, um weiterzugehen.
Das sollten wir uns immer wieder bewußt machen.
Somit ist es hilfreich, eine Liste zu haben, auf der alle Tugenden festgehalten sind, die wir leben wollen. Diese sollten wir immer zur Hand haben und prüfen.
Advent sollte uns also bewusst machen, dass dies keine Zeit ist, die wir mit menschlichen Zielen verfolgen sollten. Wir sollten oberflächliche Vorbereitungen für Weihnachten meiden. Diese sind wertlos und erfüllen nicht unser Herz. Sie sind so kurzlebig, dass die meisten Menschen nach ein paar Tagen schon wieder dem Alltagstrott nachfolgen.
Advent soll dazu dienen, dass wir uns innerlich verwandeln und im Inneren immer mehr ein anderer Mensch werden und dies dann an Weihnachten in der Familie im Äußeren teilen und leben.
Denn die wahre Vorbereitung für den Heiligen Abend ist der innerliche Weg der Umkehr, der Reue und der Buße und des nicht mehr Tuns. Dies bringt uns jeden Tag ein wenig näher zu unserem wahrem Herzensziel. So lässt sich erklären, warum die Menschen bereit sind, so viele Vorbereitungen für Weihnachten zu machen, um sich ein kurzlebiges Gefühl des Festes zu ergattern. Dies ist nicht erforderlich, wenn wir uns darauf in der Adventszeit innerlich vorbereiten, um es dann langfristig nach Außen zu leben und zu tragen.
“Wer sich anWeihnachten dem Fest der Liebe berühren lassen will, muß anfangen, das Fest als ein innerliches Fest zu verstehen, das nach Außen nur die Früchte trägt.”
“Je mehr sich jemand im Advent auf den Weg macht, um den Weg des Weltlichen zu verlassen, desto mehr wird er am Heilig Abend beschenkt werden.”
“Wer nicht bereit ist und anfängt, diesen innerlichen Weg zu gehen, wird niemals verstehen, was andere Menschen empfinden, die diesen Weg bereits gegangen sind.”